Ein Schattenreich gibt es nicht nur bei den nachbarschaftlichen Eidgenossen, auch in unseren Gefilden meinte eine Truppe junger Musiker, sich diesen Namen geben zu müssen. Vor rund drei Jahren legte man in Crailsheim als Abadon los. Später erfolgte die Umbenennung in SCHATTENREICH. Und hier liegt nun das erste Demo namens „Blutbad" vor. Da ich mal annehme, dass die Band den Sechs Tracker eh mehr als Test- denn als Verkaufsobjekt ansieht, kann ich hier ruhigen Gewissens sagen, dass der Sound mies ist. Das geben SCHATTENREICH auch unumwunden zu. Mit zwei Mikros in einem kurzfristigen angemieteten Proberaum ist halt nicht viel zu machen. In Anbetracht dieser Umstände lässt sich der Black Metal dieses Fünfer Packs aber ganz gut ertragen. Und die paar Timingschwankungen werden demnächst sicher auch ausgemerzt. Nun ja, angereichert mit einigen Death Metal Tendenzen, besonders beim Gesang, mischen SCHATTENREICH urwüchsig-rasante mit schleppenden und monotonen Abschnitten. Man ist immer bemüht, Abwechslung zu schaffen, ohne die Songs zu zerreißen. Das gelingt mit den Tracks „Abadon" und „Das Licht" (schön kaltes, melodisches Grundthema) ganz gut. Beim Titeltrack, der eh bloß anderthalb Minuten läuft, wäre dagegen durchgehende Knüppelei vielleicht angebrachter gewesen. Aber egal. Die anderen Songs (Endzeit, Ewige Fäulnis, Unter dem Kreuz) lassen es auch ganz ordentlich laufen. „Ewige Fäulnis" könnte etwas Straffung oder mehr von diesem Thrash-Feeling vertragen. Schlussendlich muss ich noch sagen, dass die Truppe sehr sympathisch und ohne jedwede Allüren ist. Als Schwarz Metaller mit „Pseudonymen" wie Krafti oder Boppel aufzutreten, ist schon mutig. Das sag ich ohne Häme. Da springen genug Idioten in der Weltgeschichte rum, die fürchterlich „böse" sind und sich dementsprechend nennen, und trotzdem ihre Mucke nicht halb so gut zocken wie SCHATTENREICH. Also haltet die Augen und Ohren offen. Die Band hat ein Album in Arbeit (das ich dann gerne hören möchte) und ist live ziemlich aktiv. ( MICHA )